Schlaf und Erholung

Warum guter Schlaf die Grundlage für alles andere ist

Wir verbringen etwa ein Drittel unseres Lebens schlafend. Oder sollten es zumindest. Die Schweizerische Gesellschaft für Schlafforschung dokumentiert die weitreichenden Folgen von Schlafmangel. Denn immer mehr Menschen schlafen zu wenig oder zu schlecht. Die Folgen reichen von Konzentrationsproblemen über Stimmungsschwankungen bis hin zu ernsthaften Gesundheitsrisiken.

Schlaf ist keine passive Zeit, in der nichts geschieht. Im Gegenteil: Während wir schlafen, arbeitet unser Körper auf Hochtouren. Das Immunsystem wird gestärkt, Zellen werden repariert, Gelerntes wird im Gedächtnis verankert, emotionale Erlebnisse werden verarbeitet.

Die Architektur der Nacht

Was passiert, wenn wir nicht genug schlafen?

Schon eine einzige Nacht mit weniger als sechs Stunden Schlaf beeinträchtigt unsere kognitive Leistung messbar. Wir reagieren langsamer, machen mehr Fehler, haben Schwierigkeiten, uns zu konzentrieren. Nach mehreren Nächten mit Schlafmangel ähnelt unsere Leistung der eines Betrunkenen.

Langfristiger Schlafmangel erhöht das Risiko für Herzkrankheiten, Diabetes, Übergewicht und psychische Störungen, wie das Bundesamt für Gesundheit informiert. Das Immunsystem wird geschwächt, die Stressresistenz sinkt. Der Körper gerät aus dem Gleichgewicht.

"Schlaf ist die beste Meditation."

Die Schlafhygiene

Schlafhygiene klingt nach Reinlichkeit, meint aber die Gesamtheit aller Verhaltensweisen, die guten Schlaf fördern. Viele dieser Massnahmen sind einfach, aber erstaunlich wirkungsvoll.

Regelmässigkeit ist der wichtigste Faktor. Jeden Tag zur gleichen Zeit aufzustehen und ins Bett zu gehen hilft dem Körper, seinen natürlichen Rhythmus zu finden. Das gilt auch am Wochenende. Wer samstags bis mittags schläft und sonntags früh aufstehen muss, versetzt seinem Körper einen Jetlag.

Regelmässig Dunkel Kühl Ruhig Die vier Säulen guten Schlafs

Das Schlafzimmer optimieren

Das Schlafzimmer sollte kühl, dunkel und ruhig sein. Die ideale Temperatur liegt zwischen 16 und 18 Grad. Lichtquellen, auch kleine LEDs von Geräten, sollten eliminiert werden. Für viele Menschen ist auch ein gutes Verdunkelungssystem entscheidend.

Das Bett sollte nur zum Schlafen genutzt werden. Wer im Bett arbeitet, fernsieht oder am Handy scrollt, trainiert sein Gehirn, das Bett mit Aktivität zu verbinden statt mit Ruhe. Diese Assoziation kann erstaunlich stark sein.

Wenn der Schlaf nicht kommen will

Manchmal liegt man wach und kann einfach nicht einschlafen. Je mehr man sich bemüht, desto wacher wird man. Ein Teufelskreis, den viele kennen. Der Trick ist, den Druck rauszunehmen. Aufstehen, etwas Ruhiges tun, erst wieder ins Bett gehen, wenn die Müdigkeit kommt.

Bei chronischen Schlafproblemen kann professionelle Hilfe sinnvoll sein. Methoden wie die therapeutische Hypnose haben sich bei Einschlafstörungen bewährt. Sie helfen, den Geist zur Ruhe zu bringen und hinderliche Muster zu durchbrechen, die den Schlaf sabotieren.

Die Kunst des Aufwachens

Nicht nur das Einschlafen, auch das Aufwachen beeinflusst, wie erholt wir uns fühlen. Natürliches Licht am Morgen hilft dem Körper, wach zu werden. Wer vor dem Wecker aufwacht, fühlt sich meist erholter, weil er am Ende eines Schlafzyklus erwacht ist.

Ein guter Schlaf ist keine Selbstverständlichkeit, aber auch kein unerreichbares Ideal. Mit den richtigen Gewohnheiten kann jeder seine Schlafqualität verbessern. Und damit die Grundlage für alles andere legen: Energie, Konzentration, Stimmung und Gesundheit.

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